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Endometriose verstehen: Behandlungen bei Endometriose

Endometriose verstehen: Behandlungen bei Endometriose

Die Behandlung der Endometriose stellt betroffene Frauen und Ärzte oft vor Herausforderungen. Ein fundiertes Verständnis der eigenen Situation und ein ganzheitlicher Therapieansatz, der die persönlichen Lebensumstände und die Schwere der Erkrankung berücksichtigt, sowie in enger Zusammenarbeit mit Ärzten aus verschiedenen Disziplinen erfolgt, sind Schlüssel und Grundlage für mehr Wohlbefinden und gute Lebensqualität trotz Endometriose.

Da bisher die Ursache der Endometriose nicht eindeutig geklärt ist, gibt es auch keine Therapie, die zur vollständigen Heilung führt. Die Endometriose -Behandlung konzentriert sich daher auf die Linderung der Symptome.

Abhängig vom Ausprägungsgrad der Endometriose erfordert die Therapie von Endometriose einen multimodalen (ganzheitlichen) Ansatz, der nicht nur schmerzlindernde, sondern auch komplementäre Maßnahmen einbezieht und in manchen Fällen operative Entfernung beinhaltet.

Therapieoptionen im Detail

Die medikamentöse Therapie bei Endometriose zielt darauf ab, die Symptome zu lindern und die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern. Hierbei kommen verschiedene Ansätze zum Einsatz, die individuell auf die Bedürfnisse jeder Frau abgestimmt werden.

Die Hormonelle Therapie

Das Wachstum der Endometrioseherde wird durch Östrogene stimuliert und durch Gestagene erfolgte Wachstumshemmung. Deshalb ist eine Therapie, die den Östrogenspiegel im Blut reduziert, ein wichtiger Ansatz. Außerdem wird durch das Verhindern der monatlichen Regelblutung der begleitende Regelschmerz vermindert.

Die Progesteron-only mit Dienogest

Als Erstlinientherapie (erste Behandlung nach der Diagnose) haben sich kontinuierlich eingenommene Präparate mit dem Gestagen Dienogest bewährt.

Behandlung weist deutlich geringere Nebenwirkungen auf als andere angewandte hormonelle Therapie und führt bei vielen Frauen zu einer deutlichen Symptomlinderung. Dienogest kann über einen längeren Zeitraum durchgehend angewendet werden, und lässt Endometrioseherde verkümmern und verhindert das normale Wachstum des Endometriums (Gebärmutterschleimhaut). Gleichzeitig wird die Bildung neuer Blutgefäße gehemmt. Das trägt auch dazu bei, das Risiko von Rückfällen nach einer operativen Entfernung der Herde zu verringern.

Hormonelle Kontrazeptiva im Langzeitzyklus

Die Anti-Baby-Pille kann ebenfalls zur medikamentösen Therapie von Endometriose verwendet werden. Sie können den Menstruationszyklus regulieren und Schmerzen reduzieren.

Geeignete Präparate sind die östrogenfreie Pille (mit dem Wirkstoff Desogestrel) oder die klassische kombinierte Pille (als Einphasenpräparate mit möglichst geringer Ethinylestradiol Dosierung). Idealerweise sollten sie im Langzyklus ohne Pillenpause eingenommen werden.

Denn: Wo keine Menstruation, da auch keine Menstruationsschmerzen. Außerdem kann jede Regelblutung dazu beitragen, dass die Endometrioseherde wachsen und die Erkrankung fortschreitet.

Good to know:

  1. Die Anwendung der Antibabypille zur Behandlung von Endometriose erfolgt "off-label", was bedeutet, dass sie nicht speziell für diese Erkrankung zugelassen ist. Daher übernehmen Krankenkassen in der Regel die Kosten nicht.
  2. Die empfohlene Erstlinientherapie für Endometriose ist die kontinuierliche Einnahme von 2 Milligramm Dienogest pro Tag. Dieses Medikament ist für die Endometriose-Therapie zugelassen, jedoch nicht als Verhütungsmittel. Die Kosten für Dienogest werden normalerweise von der Krankenkasse übernommen.
  3. Die Verwendung von lokalen Gestagen Anwendungen, insbesondere die Anwendung einer Hormonspirale, die Levonorgestrel enthält, wird für Frauen mit Adenomyosis uteri (Endometriose in der Gebärmutterwand) empfohlen.

GnRH-Analoga

Gonadotropin-Releasing-Hormon (GnRH)-Analoga werden verwendet, um den Östrogen-Spiegel zu senken und somit das Wachstum der Endometrioseherde zu unterdrücken  und die vorhandene Herde schrumpfen.

Allerdings können diese Medikamente zu starken, aber reversiblen Wechseljahresbeschwerden führen, darunter Hitzewallungen, Stimmungsschwankungen und Schlafstörungen. Langfristige Einnahme kann auch zu Knochenschwund (Osteoporose) führen

Aufgrund der erheblichen Nebenwirkungen und um die Fruchtbarkeit zu erhalten, werden diese Medikamente nur bei starken Beschwerden, als zweite Wahl und oft nur in kurzen Intervallen angewendet.

GnRH-Antagonisten

Seit Herbst 2023 sind GnRH-Antagonsten, die zuvor bei Myomen eingesetzt wurden, auch für die Behandlung der Endometriose zugelassen. GnRH-Analoga und GnRH-Antagonisten eigentlich das gleiche Wirkprinzip, allerdings setzt die Wirkung von GnRH-Agonisten schneller ein, ist vollständig umkehrbar, und nach Beendigung der Therapie kehrt der normale Menstruationszyklus schneller zurück.

Die medikamentöse Schmerztherapie

Nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR) werden häufig eingesetzt, um Schmerzen und Entzündungen zu reduzieren. Sie können dabei helfen, Menstruationsbeschwerden und andere schmerzhafte Symptome zu mildern.

Operative Therapie

Bisher wurde kein eindeutiger Vorteil der operativen Therapie im Vergleich zur medikamentösen Behandlung über alle Stadien der Endometriose nachgewiesen. Die Entscheidung für eine Operation bei tief infiltrierender Endometriose sollte individuell getroffen werden und verschiedene Faktoren berücksichtigen.

Wenn keine Symptome vorliegen, ist selbst bei möglicherweise umfangreichen Befunden keine Operation notwendig. Wenn jedoch unerträgliche Schmerzen bestehen, insbesondere nach erfolgloser hormoneller Therapie oder bei Hinweisen auf Einschränkungen von Organfunktionen (Darmfunktionsstörungen bei Darmbeteiliung etc.) ist eine Operation erforderlich.

Der unerfüllte Kinderwunsch oder die Lokalisation des Endometrioseherdes können ebenfalls eine Rolle spielen.

Wenn die Indikation für eine Operation steht, sollte eine komplette Entfernung der Herde durchgeführt werden. Hierbei muss aber erwartete Schmerzlinderung gegen mögliche Auswirkungen auf Organe (z.B. Sexualität, Blase, Darmfunktion) abgewogen werden. Dies sollte auch unter Berücksichtigung der Wünsche der Patientin erfolgen.

Studien belegen, dass die Kombination von Operation und medikamentöser Behandlung am häufigsten zu erfolgreichen Ergebnissen führt.

Ergänzende Therapiekonzepte

Hormonregulierende Phytotherapie

Mönchspfeffer:

Einige Studien deuten darauf hin, dass Mönchspfeffer das Wachstum der Endometrioseherde verlangsamen kann und einen erhöhten Gestagenspiegel fördert, was bei Endometriose-Patientinnen erwünscht ist

  • Hormonelle Regulation: Mönchspfeffer kann dazu beitragen, den Menstruationszyklus zu regulieren und hormonelle Ungleichgewichte zu mildern.
  • Schmerzlinderung: Einige Frauen berichten über eine Verringerung von Menstruationsschmerzen und Beschwerden durch die Anwendung von Mönchspfeffer.
  • Zyklusstabilität: Die Kräutertherapie mit Mönchspfeffer kann dazu beitragen, einen stabilen Menstruationszyklus zu fördern.

Aber:

  1. Mönchspfeffer enthält auch Bestandteile, die dem Hormon Östrogen ähneln, was für Endometriose weniger vorteilhaft sein könnte.

  2. Die Studienlage hierzu ist nicht eindeutig.

Ob Mönchspfeffer tatsächlich zur Linderung von Symptomen beitragen kann, ist daher individuell zu prüfen.

Ansätze aus dem Ayurveda

  • Ayurveda, die traditionelle indische Heilkunst, betont die Bedeutung des Gleichgewichts zwischen Körper, Geist und Seele für die Gesundheit. In Bezug auf Endometriose gibt es einige ayurvedische Ansätze, die auf die Harmonisierung des Hormonsystems und die Reduzierung von Entzündungen abzielen. Kräuter wie Kurkuma und Ashwagandha werden oft in der Phytotherapie eingesetzt, um entzündungshemmende Wirkungen zu unterstützen.

Ernährung und Lebensstil:

Die Ernährung kann einen Einfluss auf Endometriose-Symptome haben, obwohl weitere Forschung erforderlich ist, um die genauen Mechanismen zu verstehen. Einige Empfehlungen basieren auf entzündungshemmenden und hormonellen Aspekten.

Hier haben wir einige (nicht alle 🙂) Empfehlungen zusammengefasst:

  • Vermeidung von rotem Fleisch: Einige Studien legen nahe, dass ein hoher Konsum von rotem Fleisch mit einem erhöhten Risiko für Endometriose verbunden sein könnte. Generell neigen tierische Proteine dazu, Entzündungsprozesse im Körper zu fördern, und bestimmte Botenstoffe im Fleisch können sich negativ auf den Hormonhaushalt auswirken.

Vor allem auf verarbeitete Fleischwaren wie Wurst und Schinken sollte verzichtet werden, denn sie enthalten viel Histamin, einen natürlichen Botenstoff, der auf die Gebärmutter wirken kann und leider Schmerzen verstärken kann.

  • Omega-3-Fettsäuren: Fisch, insbesondere fetter Seefisch wie Lachs oder Makrele, enthält Omega-3-Fettsäuren, die entzündungshemmende Eigenschaften haben.
  • Magnesium: Magnesium wird unter anderem angewandt bei der Vorbeugung von Muskelkrämpfen. Es kann auch dazu beitragen, die Beschwerden bei Endometriose zu lindern. Es gibt Untersuchungen, die zeigen, dass Frauen, die eine magnesiumreiche Ernährung pflegen, ein geringeres Risiko für Endometriose haben. Lebensmittel wie Vollkornprodukte, Nüsse, Bohnen und sogar Mineralwasser sind gute Magnesiumquellen
  • Glutenreduzierte Ernährung: Einige Frauen berichten von einer Linderung ihrer Symptome nach dem Verzicht auf glutenhaltige Produkte. Die Studienlage hierzu ist allerdings recht dünn.
  • Zuckerreduktion: Eine ausgewogene Ernährung mit begrenztem Zuckerkonsum kann dazu beitragen, Entzündungen zu minimieren.

Psychologische Betreuung

Sie spielt eine entscheidende Rolle im Umgang mit den psychischen Belastungen, die mit Endometriose einhergehen. Diese Erkrankung kann nicht nur physische, sondern auch emotionale Herausforderungen mit sich bringen. Eine professionelle psychologische Unterstützung hilft Betroffenen, ihre Gefühle zu verarbeiten und effektive Bewältigungsstrategien zu entwickeln, um den psychischen Stress zu minimieren.

Yoga und Entspannungstechniken

Sie sind wertvolle ergänzende Maßnahmen, um die Lebensqualität zu verbessern und Schmerzen zu reduzieren. Studien zeigen, dass regelmäßiges Yoga und Entspannungsübungen bei Frauen mit Endometriose positive Auswirkungen auf die Schmerzintensität und das psychische Wohlbefinden haben können. Die ganzheitlichen Ansätze dieser Methoden fördern nicht nur körperliche Entspannung, sondern unterstützen auch die mentale Ausgeglichenheit.

Sport

Sport, insbesondere auf die individuellen Bedürfnisse angepasst, spielt ebenfalls eine wichtige Rolle im Umgang mit Endometriose. Regelmäßige körperliche Aktivität kann nicht nur die allgemeine Fitness fördern, sondern auch die chronischen Schmerzen, die mit Endometriose verbunden sind, reduzieren. Dabei ist es entscheidend, auf die persönlichen Grenzen zu achten und Sportarten zu wählen, die dem individuellen Wohlbefinden dienen.

Aktives Management und Monitoring

Die monatliche Analyse der Beschwerden und Lebensqualität ist entscheidend für ein effektives Management. Besonderes Augenmerk sollte auf das subjektive Wohlbefinden gelegt werden, da Beschwerden nicht immer mit dem Schweregrad der Erkrankung korrelieren.

Die Verwendung von Endometriose-Apps kann dabei unterstützend wirken. Diese Apps bieten oft Funktionen wie das Dokumentieren von Symptomen, Menstruationszyklus-Tracking, Medikamentenerinnerungen und Informationen über Lebensstilfaktoren. Die Nutzung solcher Anwendungen ermöglicht nicht nur eine bessere Selbstverwaltung der Erkrankung, sondern erleichtert auch die Kommunikation mit dem medizinischen Team, indem relevante Informationen für Arztbesuche bereitgestellt werden.

Die Integration von Endometriose-Apps in das aktive Management bietet eine effektive Möglichkeit, den Verlauf der Erkrankung zu verfolgen, den eigenen Körper besser zu verstehen und eine verbesserte Zusammenarbeit mit den behandelnden Ärzten zu gewährleisten. Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass solche Apps kein Ersatz für professionelle medizinische Beratung sind, sondern als unterstützendes Instrument in Verbindung mit einer umfassenden Endometriosebehandlung genutzt werden sollten.

Fazit

Endometriose erfordert eine individuelle Herangehensweise, die verschiedene Therapieoptionen umfasst. Es ist von entscheidender Bedeutung, den eigenen Körper und seine Reaktionen zu verstehen, um Wege zu finden, mit den Beschwerden umzugehen. Gut recherchierte Informationen und die Zusammenarbeit mit erfahrenen und unterstützenden Ärzten spielen dabei eine wichtige Rolle.

Von medikamentösen Ansätzen bis zu ganzheitlichen Methoden bietet die Vielfalt der Therapieoptionen Frauen die Möglichkeit, aktiv an ihrer Gesundheit teilzunehmen. Das Monitoring sollte dabei stets das persönliche Wohlbefinden im Fokus haben, unabhängig vom Schweregrad der Erkrankung.

 

Quellen

Cochrane Database of Systematic Reviews

American College of Obstetricians and Gynecologists (ACOG)

European Society of Human Reproduction and Embryology (ESHRE)

Journal of Traditional and Complementary Medicine

BMC Complementary Medicine and Therapies

The Journal of Alternative and Complementary Medicine

The Cochrane Collaboration

Journal of Women's Health

International Journal of Women's Health

 

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